1. Alles dreht sich ums Geld.
Sorgen Sie für die ausreichende Finanzierung Ihres ersten Jahres. Fangen Sie nicht mit Null oder gar einem Minus an. Die Banken finanzieren heute Jungunternehmer nur mit Sicherheiten (Ihre Haftung, die Mithaftung von Eltern oder Lebenspartnern und am liebsten eine Grundstücksbesicherung oder ein verpfändetes Sparbuch).
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Kalkulieren Sie nicht fix mit der Förderung seitens AWS, AMS, Wirtschaftskammer, Förderlinien. Beantragen Sie diese mit der Devise: Fein, wenn die Förderung gewährt wird, aber mein Businessmodell funktioniert durchaus auch ohne sie.
2. Nur Bares ist Wahres.
Machen Sie einen Liquiditätsplan. Planen Sie zumindest auf Monatsbasis, wenn nicht sogar in Tagesdekaden (10 Tages-Schritten).
Weiterlesen: Liquiditätsplanung – Geld haben, wenn Zahlungen fällig sind
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3. Der Kostenblock
Listen Sie sämtliche betriebliche Kosten auf und verteilen Sie diese nach dem Zahlungszeitpunkt in der Liquiditätsplanung.
4. Die Einnahmenbox
Berechnen Sie Ihre geplanten Einnahmen. Checken Sie vorher, wie sicher Sie mit diesen Umsätze rechnen können. Sie könnten dabei auch die Wahrscheinlichkeit der Auftragserteilung als Variable einbauen und simulieren Wie verändern sich die Einnahmen, wenn die Wahrscheinlichkeit bei 60% oder 65% oder 80% liegt?
Schätzen Sie die durchschnittliche Dauer vom Auftragseingang bis zur finalen Zahlung durch den Kunden. Die Zahlungsströme tragen Sie ebenfalls im Liquiditätsplan ein.
5. Die Überlebenskasse
Ermitteln Sie, wie hoch ihre monatlichen Lebenshaltungskosten sind. Mein Tipp: Sie sollten so viel Geld auf der hohen Kante haben, dass Sie für die ersten 18 Monate Ihr Haushaltsbudget finanzieren können, ohne auf Ihr neues Geschäft zurückgreifen zu müssen.
6. Das Steuerkonzept
Viele Startups beginnen zuerst als Kleinunternehmer (d.h. Einnahmen ohne Umsatzsteuer abzurechnen, weil die Schwelle von 30.000,– ? p.a. nicht überschritten ist) und verbauen sich dafür den Vorsteuerabzug bei der Umsatzsteuer.
Besonders, wenn Sie im B2B starten wollen, ist es für den Normalkunden völlig unerheblich, ob Sie auf den Nettopreis noch 20% Umsatzsteuer (Deutschland: 19%) aufschlagen – Ihr Kunde holt sich die Vorsteuer zurück. Von allen Ausgaben – z.B. Anschaffungen oder laufende Kosten) können Sie, wenn Sie auf die Regelbesteuerung optieren, die Vorsteuer vom Finanzamt zurückfordern. Das spielt Ihnen in der Anfangsphase zusätzliches Geld ins Körberl.
Weiterlesen: Was bedeutet Kleinunternehmer-Regelung?
7. Falsche ruinöse Preisgestaltung
Orientieren Sie sich bei Ihrer Preisgestaltung nicht an den unteren Mitbewerbern. Die können meist nicht kalkulieren. Verlangen Sie von Anfang an adäquate Preise – sonst können Sie weder die Qualität noch die Liquidität bzw. Profitabilität Ihres Geschäfts halten.
Weiterlesen: Fünf Fragen, die sich stellen sollten, wenn Sie mehr verdienen wollen
8. Ihr Mindset
Seien Sie sich Ihrer Fähigkeiten bewusst und fürchten Sie sich nicht. Aus meiner Erfahrung: Es wird nie so schlimm, wie man es sich einbildet. Der Erfolg entsteht in Ihrem Kopf. Aber seien Sie nicht abgehoben, keinesfalls arrogant, sondern geerdet und dankbar für jeden positiven Zuspruch. Erforschen Sie Ihre Frustrationsgrenze.
9. Setzen Sie sich hohe Ziele.
Denken Sie durchaus in großen Dimensionen und nicht in Kinkerlitzchen. Haben Sie ein großes Ziel vor Augen und brechen Sie dieses dann in kleinere verdaubare Meilensteine runter.
10. Die richtige Rechtsform
Sie müssen nicht sofort eine GmbH gründen. Aber schätzen Sie Ihr unternehmerisches Risiko ab – könnten Sie in eine Haftung gezogen werden? Wäre Ihre persönliche finanzielle Zukunft bei einem Scheitern als Unternehmer gefährdet? Was können Sie durch eine Haftpflichtversicherung oder durch die optimale Rechtsform absichern?
Weiterlesen: Welche Rechtsform ist die richtige?
11. Lassen Sie sich nicht beschwatzen.
Gerade Beamte und Angestellte fürchten das Unternehmertum wie der Teufel das Weihwasser. Befragen Sie NICHT diese, sondern holen Sie Rat ein von erfolgreichen Unternehmern und professionellen Beratern. Business machen Sie nicht durch eine Umfrage unter Laien, wie das denn so geht, sondern durch die fachliche Unterstützung von den Wissenden, und das sind allemal Unternehmer oder Selbständige, die schon Erfahrung haben.
Suchen Sie sich MentorInnen und tauschen Sie sich mit diesen regelmäßig aus. Aber stehlen Sie diesen nicht die Zeit, sondern kommen Sie strukturiert zum Treffen. Seien Sie dankbar für Rat und Tat und geben Sie auch etwas zurück. Mentoring basiert auf Reziprozität.
12. Geduld und Zähigkeit
Ziehen Sie immer den Zeitfaktor heran – es dauert nun mal länger als man es sich erwartet. Glauben Sie hier Menschen mit Erfahrung und nicht den Aufschneidern und Highflyern. Vermeiden Sie Aufschieberitis (das moderne Wort dafür ist Prokrastination) und gehen Sie rasch und zügig an die Aufgaben heran.
Weiterlesen: Welche Faktoren Unternehmens-Gründungen erfolgreich machen
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