Wer seine Komfortzone nie verlässt, bringt sein Business nicht weiter. Das erfordert echte Bereitschaft – und den rechten Moment. Denn wer gerade privat gefordert ist, wird womöglich nicht die Kraft aufbringen, beruflich alles umzukrempeln.
Überleg also, bevor du eine Neustrukturierung in Angriff nimmst, ob der Moment günstig ist. Wenn ja, kann's losgehen. Sechs Bereiche musst du grundlegend in Frage stellen.
Check #1: Was will ich?
Für ein Schiff, das seinen Hafen nicht kennt, ist kein Wind günstig, besagt ein altes Sprichwort. Wer nicht weiß, wo er hinwill, wird nie ankommen. Wie sieht also das große Bild, die Vision aus, die du in dir trägst? Als du dein Unternehmen gegründet hast, hattest du eine Idee, für die du branntest.
Und heute? Sind die Ziele von damals noch attraktiv – oder hat sich deine Lebens- und Arbeitssituation inzwischen so weit verändert, dass deine alten Ziele belanglos geworden sind? Dann müssen schleunigst neue her! Andernfalls geht es dir wie dem Schiff, das nirgendwo ankommt.
Check #2: Wo stehe ich gerade?
Du kennst dein Ziel – aber weisst du auch, an welcher Position der Seekarte sich dein Schiff gerade befindet? Welche Mittel stehen dir zur Verfügung, um beherzt den richtigen Kurs einschlagen zu können? Hier geht es um deine persönlichen Erfolgsfaktoren, also Eigenschaften und Fertigkeiten, die dich auszeichnen. Vielleicht bist du eine besonders gute Umsetzerin oder verstehst deine Kunden gut, vielleicht liegt deine Stärke in der Strukturierung ...
Wenn du klar weisst, wo du gerade stehst und welche Erfolgsfaktoren du ganz persönlich mitbringst, kannst du effizienter und mit vollem Einsatz deine nächsten Schritte gehen. Die Klarheit über deine eigenen Erfolgsfaktoren macht auch sichtbar, wo du externe Hilfe benötigst.
Check #3: Ist klar, was ich anbiete und wen ich erreichen möchte?
Hinterfrag deine Positionierung. Hier gibt es bei vielen Unternehmen Unschärfen! Denn die Positionierung ändert sich im Lauf der Zeit – weil du dich veränderst, und damit dein Unternehmen.
Und auch die äußeren Umstände, die Rahmenbedingungen zwingen immer wieder zu Korrekturen – etwa die Digitalisierung. Selbst wenn du eine klassische Dienstleistung in der offline-Welt anbietest, wie z.B. Ernährungsberatung: Mittel- bis langfristig musst du die Online-Welt mitbedienen! Es gilt also, auch eine Online-Identität als Unternehmer:in aufzubauen.
Mache nicht den Fehler, nur von sich selber auszugehen. Versetzdsich in die Position der Anderen: Wie sieht dein Produkt, deine Dienstleistung aus Kundensicht aus? Damit dein Unternehmen erfolgreich läuft, musst du die Schnittmenge finden, die sich aus den Ansprüchen deiner Kunden, deiner Kompetenz und den persönlichen Werten, denen du in deiner Arbeit folgst, ergibt.
Check #4: Bin ich glaubwürdig?
Glaubwürdigkeit ist mit deiner Person verbunden, mit deinen Werten. Vergiss niemals: Der Kunde kauft nicht die Dienstleistung, sondern die emotionelle Aufladung der Dienstleistung!
Am einfachen Beispiel eines Friseurs erklärt: Es gibt Kunden, die bevorzugen Walk-in Friseure, wo sie keinen Termin vereinbaren müssen und schätzen es, ohne Umstände und kostengünstig bedient zu werden. Andere wiederum wollen ihren Termin zur richtigen Mondphase, tierversuchsfreie Naturprodukte oder energetische Kopfmassagen – und sind bereit, dafür auch mehr auszugeben
Werte werden in unserer Gesellschaft zunehmend wichtiger. Überleg dir, welche deine Werte sind und lass diese wie Leitsterne in deinem gesamten Tun wirken. Kommuniziere diese Werte deinen Kunden. Die richtigen Kunden werden sich davon angezogen fühlen. Deine Kunden wollen sich mit deinem Wertesystem identifizieren können! Dann kommen sie gerne.
Check #5: Wie kommuniziere ich mit meinen Kunden?
In erster Linie geht es darum, Vertrauen in deine Expertise aufzubauen. Überleg dir: Wie mach ich mich sichtbar? Wie stell ich mich dar? Bleib unbedingt authentisch: Der Kunde hat feine Antennen! Was nicht authentisch wirkt, wird schwer gekauft!
Und: Die Frage lautet heute nicht mehr Offline- oder Online-Kommunikation! Du brauchst beides!
Check #6: Passt mein Zahlenkonzept?
Beginn mit der Frage: Wie viel brauche ich für ein gutes Leben? Welches Haushaltseinkommen strebe ich an? Welche Investitionen sind notwendig und sinnvoll? Prüf deine Kostenstruktur (so du das nicht ohnehin laufend tust): Lässt sie sich noch effizienter gestalten?
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