So geht selbständig.

Nach zwanzig Jahren als Softwareentwickler, Vertriebsleiter und  Verantwortlicher für Cloud Computing in Österreich wollte ich endlich etwas Eigenes auf die Beine stellen. Als begeisterter Segler hatte ich die Idee eine App, die Segelgäste und Bootseigner verlinkt und Sprachunterricht an Bord anbietet, zu starten. Bei einem Start-up Weekend habe ich stolz mein Projekt vorgestellt – interessiert hat sich dafür niemand. Als Anbieter einer Tourismusidee war ich dort völlig falsch am Platz. Dafür habe ich etliche interessante Menschen und ihre Ideen kennen gelernt – darunter auch meine spätere Start-up Partnerin.

Präsentiert hat sie die Idee zu einer WG-Plattform, die mich gleich überzeugt hat. Das Match Making über Apps, habe ich mir gedacht, hat auch hier Potential. Mitte 2015 bin ich an Bord gegangen. Die Idee, die Nachfrage nach Zimmern in Wohngemeinschaften mit dem Angebot intelligent zu verknüpfen hat mich gleich überzeugt.

Die Geschäftsidee hinter „Meine perfekte WG“

Das Matching – also die Vermittlung und das Abgleichen von Vorlieben und Interessen – ist grundsätzlich gratis. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von kostenpflichtigen Zusatzleistungen, die wir bereits jetzt anbieten um zu erkennen, wo sich Gewinne erzielen lassen: vom Bewerber-Management über die Verwaltung der Kaution bis zur Putzfrau auf Knopfdruck. Unser Angebot richtet sich nicht nur an Studenten. Der Trend zum Co-Living zieht sich durch alle Schichten und Altersgruppen und verspricht ein lohnendes Geschäft zu werden.

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Wie ich den Start finanziert habe.

Mit meiner Abfertigung nach zwanzig Jahren bei IBM konnte ich die Sache entspannt angehen. Beinahe hobbymäßig habe ich mich hinter meiner Kollegin, deren Idee das ja war, gerne in die zweite Reihe gestellt. Im Laufe des letzten Jahres haben wir aus der Idee ein Konzept gemacht, Lösungen implementiert und sind im Jänner mit einer ersten Version Online gegangen.

Programmiert hat die App eine Agentur für Onlinemarketing und Webprogrammierung, die ihre Leistungen im Gegenzug für eine Beteiligung eingebracht hat. So sind uns praktisch keine externen Kosten für Design und technische Lösungen entstanden. Meine Co-Founderin ist mittlerweile ausgestiegen, dafür betreibe ich da Projekt jetzt hauptberuflich.

Für 2016 haben wir von der Wirtschaftsagentur Wien 65.000 Euro aus dem "Programm Innovation" bekommen. Das ist ein Zuschuss im Ausmaß von 45%, der ausschließlich für tatsächliche Innovation verwendet werden darf. Also etwa für Programmierung, nicht für Sales und Marketing. Diese Summe finanziert Entwicklung und Programmierung für dieses Jahr und ermöglicht uns, die Entwicklung zielgerichtet voranzutreiben.

Über Investoren plane ich weitere 200.000 Euro zu beschaffen. Damit sollte sich die Entwicklung 2017 finalisieren lassen. Bereits 2017 möchten wir eine schwarze Null schreiben, operative Gewinne sollten wir ab 2018 erzielen.

Die laufenden Kosten

Zunächst hatte ich einen Developer halbtags angestellt, seit August einen zweiten ganztags. Das sind monatliche Kosten von 8.000 bis 9.000 Euro, die ich durch die Förderung finanzieren kann. Dazu eine Person für Social Media, die ich, wie auch meine eigenen Kosten, anderweitig finanzieren muss.

Für die weitere Finanzierung suche ich Investoren. Nachdem ich mein Projekt beim Start-Up-Live Weekend im April 2016 vorgestellt habe, sind die Gespräche mit zwei institutionellen Anlegern schon fortgeschritten und vielversprechend. Weil ich voriges Jahr dort noch Lehrgeld gezahlt habe, bin ich diesmal mit einem ausgereiften Projekt hingegangen. Das hat sich ausgezahlt: Ich habe in zwei der vier Kategorien gewonnen: in den Kategorien „bester Pitch“ und „Community Winner“. Vielleicht nicht zueletzt, weil meine Idee das Richtige für das anwesende Publikum war. Es ist ein hervorragendes Feedback, dass die Idee ankommt und dass sie das konkrete Interesse potentieller Anleger weckt, die in der Jury sitzen.

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Was  Investoren und Business Angels beitragen

Ich hatte bereits Gespräche mit potentiellen Investoren. Die helfen nicht nur bei der Finanzierung, sie können auch Tipps aus der Praxis geben. Außerdem steht mir auch ein Business Angel zur Seite, der sich ebenfalls beteiligen möchte, aber nicht als Leadinvestor. Nicht nur die finanzielle Beteiligung ist wichtig: Seine Erfahrung hilft mir, Probleme rechtzeitig zu entdecken und Fehler zu vermeiden. So hat er mir etwa geraten, mir selbst ein kleines Gehalt auszuzahlen, damit ich mich voll auf das Projekt konzentrieren kann. Denn wenn der Founder am Hungertuch nagt, fehlt womöglich die Energie für die wichtigen Dinge.

Meine Strategie für die Zukunft

Langfristig gibt es bei Start-ups zwei Szenarien, wie es sich rechnen kann: Das erste Szenario: Man macht man operative Gewinne und hat ein gutgehendes Business. Das zweite: Man steuert auf den Exit hin – das heißt, man verkauft und steckt den Gewinn ein. In meinem Fall ist durchaus beides möglich, gehen doch beide Varianten Hand in Hand. Was ich sicher nicht möchte ist, eines jener zahlreichen bekannten Unternehmen werden, deren Kurse jährlich hochschießen, ohne dass sie auch nur einen Euro Umsatz gemacht haben.

Meine Tipps für Gründerinnen und Gründer

Man sollte man jedenfalls möglichst schnell testen, ob man auf dem richtigen Weg ist: ob das Angebot, das man macht, auch auf Interesse stößt, ob die Idee angenommen wird. Dazu muss man sein Konzept ständig abchecken, überdenken, gegebenenfalls rasch ändern und anpassen.

Und, ganz wichtig: Sobald man ein Produkt vorzuweisen hat – aber auch wirklich erst dann! – ständig versuchen zu verkaufen, sowohl an den Investor aber auch gleich an den Kunden. Wenn man selber keiner ist, sollte man sich unbedingt einen talentierten Verkäufer ins Team holen, denn die beste Idee bringt nichts, wenn man sie nicht auch an den Mann bringt!

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