Gerade am Anfang einer unternehmerischen Karriere ist Teilen eine willkommene Möglichkeit, Investitions- und Betriebskosten zu sparen. Das beginnt beim Teilen von Räumlichkeiten und Büroinfrastruktur mit anderen Firmen oder Freiberuflern und endet nicht selten beim Teilen von Ideen und gemeinsamen Projekten.
Klare Regeln definieren
Damit das berufliche Neben- und Miteinander in einer Bürogemeinschaft reibungslos läuft, muss es ein Regelwerk geben – nach außen wie nach innen. Wer tritt gegenüber dem Vermieter als Hauptmieter auf? Denn nur selten werden sich Vermieter auf mehrere oder gar wechselnde Mieter für eine Immobilie einlassen. Wie werden intern die Kosten aufgeteilt? Welche Geräte, Werkzeuge oder Fahrzeuge stehen zur gemeinsamen Nutzung frei und was ist dabei zu beachten? Ohne klare Regeln ist Streit vorprogrammiert, wodurch Diskussionsbedarf und Verwaltungsaufwand in der Bürogemeinschaft steigen.
Die Chemie muss passen
Wenn man nach ähnlichen Grundsätzen oder sogar an gemeinsamen Zielen arbeitet, erleichtert das ein gedeihliches Auskommen miteinander. Ohne gegenseitige Sympathie sollte man die Finger vom Co-Working lassen. Stimmt die Chemie aber, lassen sich in Bürogemeinschaften neue, gemeinsame Geschäftsfelder leichter erschließen, als vom Home-Office aus. Einen Vorteil aus Bürogemeinschaften können auch KundInnen ziehen, wenn sie an einem Ort mehrere Angebote nutzen können.
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Bürogemeinschaften für Start-ups
Neben der traditionellen Form, Bürogemeinschaften zu gründen oder in bestehende einzusteigen, kann man auch spezielle Angebote für Start-ups nützen. So bieten zwischen dem Impulszentrum Bregenzer Wald und dem Technologiezentrum Güssing eine Reihe von Institutionen günstigen Büroraum an, manchmal explizit für die Startphase, oft auch längerfristig. Das Technologiezentrum Salzkammergut Gmunden verzichtet beispielsweise als Starthilfe im ersten Jahr auf die halbe Miete sowie auf Telefongrundgebühr und Internetbeiträge.
Bürogemeinschaften der Wirtschaftsagentur Wien
Die Wirtschaftsagentur Wien bietet Start-up-Büros ab einer Größe von 15 Quadratmetern an vier Standorten an. Neben gemeinsamem Empfang, Seminarraum, Küche sowie technischer Infrastruktur können auch ein Serviceprogramm, Workshops und Coachings in Anspruch genommen werden.
Ein ganz besonderes Bürogebäude ist das amsec im oberösterreichischen Softwarepark Hagenberg. Denn es wird fast vollständig mit der Abwärme von wassergekühlten Serverschränken, Computern, Personen, Beleuchtung und elektrischen Geräten beheizt.
Büro für einen Tag
Auch wer nur an einzelnen Tagen einen Schreibtisch oder ein Besprechungszimmer benötigt, wird fündig. Die Wirtschaftskammer Wien bietet EPU kostenlos Meeting-Räume inklusive Beamer, Screen und Laptop an.
Themenspezifische Bürogemeinschaften
Viele Technologiezentren und andere Einrichtungen stehen prinzipiell allen Branchen offen, manche haben sich auch Themenschwerpunkte gesetzt. Im Holzinnovationszentrum in Zeltweg beispielsweise können Firmen mit Bezug zum Thema Holz nicht nur Büro- und Veranstaltungsräume nutzen, sondern auch eine Prototypenwerkstätte.
Büroraum und Kontakte rund um den Globus
Als Innovationslabor oder Ökosystem der Ressourcen, Inspiration und Zusammenarbeit für eine nachhaltigere Welt begreift sich der Impact Hub Vienna. Weltweit gibt es 86 Impact Hubs in 60 Ländern mit über 15.000 Mitgliedern. Sie bieten Coworking-Space an, stellen aber auch Räumlichkeiten für einzelne Veranstaltungen zur Verfügung. Wer seine grünen Geschäftsideen bis in die USA, Südkorea oder gar nach Ghana tragen möchte, findet hier rasch internationale Kontakte.
Fullservice – Büroinfrastruktur und Coaching
Nicht ganz so einfach ist es, als Start-up einen Platz im kubator in Gmünd zu finden. Da muss man sich mit einer konkreten Idee bewerben, erhält im Falle der Aufnahme aber umfangreiche Unterstützung. Das reicht von Hilfe bei der Erstellung des Businessplans und der Suche nach Investoren bis zu gezielten Coachings, etwa in den Bereichen Recht, Produktentwicklung, Controlling oder Marketing.
Apropos Marketing. Wer Dienstleistungen anbietet, die in den meisten Branchen benötigt werden, hat es auch leichter, in Technologie-, Innovations- oder Impulszentren mit Themenschwerpunkt unterzukommen. Denn fast alle Firmen brauchen irgendwann einmal gute PR-Texte, Fotos, anschauliche Grafiken, ausgeklügelte Marketingmaßnahmen, rechtliche Unterstützung oder Steuerberatung.
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