Die Frage Was brauche ich wirklich? hat eine ökonomische und ökologische Dimension. Die ökologischen Aspekte sind vielschichtig, sie reichen von Ressourcen- und Energieverschwendung bis zum Klimawandel oder dem Artenschutz. Die wirtschaftliche Komponente dagegen ist simpel: Viele Start-ups, Selbständige und Kleinunternehmen müssen ihre Ausgaben sehr genau kalkulieren. Teilen kann daher aus tiefster innerer Überzeugung oder ganz pragmatisch aus ökonomischer Notwendigkeit betrieben werden.
Car-Sharing: das Auto teilen
Ein besonders lohnendes Objekt zum Teilen ist das Auto. Wo es gute öffentliche Verkehrsmittel gibt, ist das besonders einfach. Denn wer nur hin und wieder schwere Güter transportieren oder Geschäftsfreunde vom Flughafen abholen muss, kann auf viele Alternativen zurückgreifen: einen Leihwagen mieten oder ein Auto von Freunden ausborgen, ein Taxi oder ein Carsharing-Auto nehmen. In Wien etwa gibt es derzeit drei kommerzielle Carsharing-Anbieter.
Aber auch in den ländlichen Regionen Österreichs schießen derzeit höchst innovative Carsharing-Projekte wie die Schwammerl aus dem Boden – und zwar zum Großteil mit Elektroautos. Den Ausgang nahm der heimische E-Carsharing-Boom ausgerechnet in der weithin unbekannten, niederösterreichischen Gemeinde Gaubitsch, die 2012 ihr erstes Elektroauto zum Teilen anschaffte.
Elektroflitzer teilen
Vor allem in den derzeit 95 österreichischen Klima- und Energie-Modellregionen fand dieses Projekt Nachahmung, zum Beispiel in der Region rund um Waidhofen an der Thaya. Der Bezirk Waidhofen weist mit deutlich über 700 Autos pro 1.000 EinwohnerInnen die höchste Pkw-Dichte Österreichs auf. Bereits 2016 steuerte die Region mit einem Projekt entgegen, das mit dem Climate Star ausgezeichnet wurde. BürgerInnen investieren in Photovoltaik-Kraftwerke, in denen Strom für E-Carsharing-Autos produziert wird. Sechs E-Cars zum Teilen sind bereits im Einsatz.
24 Standorte gibt es inzwischen für den MühlFerdl und in Baden bei Wien wurden bereits vier E-Cars geteilt. E-Car-Sharing gibt es (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) auch im Lieser- und Maltatal, in Bad Eisenkappl, Brunn am Gebirge, Eichgraben, Gänserndorf, Gratwein-Straßengel, Graz, Gunskirchen, Guntramsdorf, Hartberg, Herzogenburg, Krenglbach, Langau, Lienz, Mallnitz, Marchtrenk, Maria Enzersdorf, Mödling, Perchtoldsdorf, St. Leonhard am Hornerwald, St. Veit/Glan, Seekirchen, Virgen, Wiener Neustadt und Zwettl.
Gemeinsam fahren zahlt sich aus!
Nicht nur Autos, auch deren Fahrgastraum kann geteilt werden – in Form von fixen Fahrgemeinschaften oder flexibel über Mitfahrbörsen wie foahstmit.at oder Bla Bla Car und einer Reihe von regionalen Fahrgemeinschaften. Wer seinen Kofferraum für Transporte zur Verfügung stellen will, kann sich bei ckeckrobin ein paar Euro dazuverdienen – und wer angesichts der Portogebühren für sperrige Sendungen bleich wird, findet hier jemanden, der das Ding an die gewünschte Zieladresse mitnimmt.
Das Büro teilen
Ein gemeinsamer Drucker, Mitbenutzung der Besprechungsräume, ein gemeinsames W-LAN: Noch mehr sparen können Kleinunternehmen, wenn sie eine Bürogemeinschaft gründen oder in eine bestehende einsteigen und sich die Büroinfrastruktur teilen. Doch das ist eine andere Geschichte.
Sharing Plattformen
Während ein Auto durchschnittlich immerhin ein, zwei Stunden pro Tag benutzt wird, liegt eine Bohrmaschine mitunter Jahre in der Werkzeugkiste, bevor wieder mal zwei Löcher gebohrt werden. Warum also nicht beim Nachbarn ausborgen? Sagt der nein, kann man sich Werkzeuge und vieles andere auch im Leihladen in Wien oder über das Internet besorgen. Entsprechende Plattformen sind beispielsweise:
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