Ein kompetenter Manager, eine kompetente Managerin mehr im Unternehmen, wenn Not am Mann oder an der Frau ist – dafür steht Interim-Management. Formell ausgedrückt: Interim-Management ist der befristete Einsatz von externen Managern im Unternehmen.
Wann kommen Interim-Manager zum Einsatz?
Die Situationen, in denen es wichtig ist, eine anspruchsvolle Stelle rasch vorübergehend zu besetzen, sind vielfältig, etwa
- wenn sich plötzlich eine Vakanz ergibt – etwa weil ein Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin einer Schlüsselposition plötzlich in ein anderes Unternehmen wechselt,
- wenn es im Unternehmen an Know-how für ein bestimmtes Projekt fehlt,
- wenn Ressourcen knapp sind und die Personalsuche sich hinzieht,
- wenn es Probleme in einem ganz bestimmten Bereich gibt, etwa mit der Qualität, der Produktion, der Lieferkette,
- in generell Existenz-gefährdenden Situationen, etwa markanten Umsatzeinbrüchen oder gravierenden Qualitätsmängeln;
Was unterscheidet Interim-Manager von Unternehmensberaten?
Interim-Manager beraten nicht nur, sie setzen die geplanten Maßnahmen auch selbst im Unternehmen um. Die Kombination aus Beratung und Umsetzung ist oft ein Erfolgsgarant.
Was qualifiziert Interim-Manager für ihre Aufgabe?
Interim-Manager haben in ihrem Gebiet bereits viele Projekte erfolgreich umgesetzt. Sie haben schon erlebt, welche Strategien in anderen Unternehmen in vergleichbaren Situationen erfolgreich waren oder haben Erfahrung mit ganz speziellen Projekten, etwa
- der Einführung von CRM- oder IT-Systemen
- Digitalisierungs- oder Industrie-4.0-Projekten
- Unternehmensrestrukturierungen
- Unternehmensbewertungen und -fusionen
Ein Interim-Manager muss viel Erfahrung in seinem Beruf und in Management-Positionen mitbringen. Er muss die nachgefragte Aufgabe bereits erfolgreich umgesetzt bzw. das anstehende Problem schon einmal gelöst haben. Nur so kann er das Unternehmen schnell und effizient unterstützen.
In Österreich sorgt der DÖIM (Dachorganisation österreichisches Interim Management) für die Etablierung entsprechender Qualitätsstandards. Seit 2019 gibt es auch eine Zertifizierung als Certified Interim-Manager (CIM).
Wie funktioniert der Einsatz von Interim-Management?
Sie schließen mit dem Interim-Manager oder der -Managerin einen Werkvertrag ab, in dem klare Aufgaben und Ziele definiert werden. Wie oft der Interim-Manager zu Ihnen ins Unternehmen kommt, was vor Ort oder was auch remote erledigt werden kann, ist Vereinbarungssache und wird individuell abgestimmt.
Dabei kann auch ein Training on the job vereinbart werden: Mitarbeiter aus dem eigenen Haus oder neue Fachkräfte können eingebunden werden und lernen, wie?s geht. Wenn das Interim-Management abgeschlossen ist, bleibt das Know-how im Unternehmen.
Wie finde ich einen geeigneten Interim-Manager?
Interim-Manager finden Sie am einfachsten über Interim-Provider, das sind Personalberater, die auf die Vermittlung von Interim-Management spezialisiert sind und Verträge mit Interim-Managern haben. Sie vermitteln gegen eine Gebühr geeignete Expertinnen und Experten.
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Was kostet der Einsatz von Interim-Managern?
Das hängt nicht zuletzt von der zu besetzenden Funktion ab. Es macht einen Unterschied, ob ein Geschäftsführer oder ein Experte für ein spezielles Projekt gesucht wird. In der Regel liegt der Tagessatz zwischen 1.000 und 1.500 Euro.
Nicht immer ist tägliche Unterstützung nötig, unter Umständen genügen einige Tage die Woche, um ein Projekt umzusetzen. Der Nutzen für das Unternehmen ist in der Regel deutlich höher, als die Kosten. Studien belegen, dass der Einsatz eines externen Managers oft ein vielfaches der Kosten als Return bringt.
Ein Beispiel: Ein Unternehmen mit 20 Mitarbeitern hat einen Prototyp entwickelt, den es auf den Markt bringen möchte. Allerdings hat es noch keine Erfahrung, wie eine Produktion in großem Maßstab aufgebaut werden kann. Daher engagiert es dafür einen Interim-Manager. Dieser setzt innerhalb von 18 Monaten den Herstellungsprozess, den internationalen Vertrieb und die Auslieferung an die Kunden auf und definiert die Prozessstruktur. Das Unternehmen hat nun das Know-how, in Zukunft alles selbst abzuwickeln.
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