Wer ein Unternehmen gründet und sein eigener Chef wird, erfüllt sich damit oft einen Lebenstraum. Allerdings geht er damit auch ein finanzielles Risiko einher, das jenes von Dienstnehmern weit übersteigt. Dabei gibt es Themen, die klassischer Weise zu Beginn der Laufbahn auftreten und finanzielle Aspekte, die eher gegen Ende einer selbständigen Tätigkeit zu beachten sind.
Planung ist in jeder Phase (über)lebensnotwendig
Gerade der Start in die Selbständigkeit ist ein risikoreicher Schritt. Mangelnde Liquidität zählt zu den größten Hürden einer erfolgreichen Selbständigkeit. Eine genaue und umfassende Planung der Ausgaben und Einnahmen ist daher überlebensnotwendig. Eine gute Planung hilft, die kalkulierbaren Zahlungsströme und Fixkosten wie Strom und Miete im Griff zu haben.
Daneben gibt es aber noch etliche nicht kalkulierbare Risiken, wie gesetzliche Änderungen oder Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld und dafür sollten Sie Reserven aufbauen. Aber auch gegen Ende einer unternehmerischen Laufbahn ist die richtige Planung wichtig: Es gilt, alles rund um die Betriebsübergabe zu regeln und die neuen finanziellen Rahmenbedingungen zu beachten. Denn die Differenz zwischen Aktivgehalt und Pensionseinkommen ist oft sehr hoch.
Selbständigkeit ist Risiko genug
Zum Erfolg eines Selbständigen gehört auch ein Quäntchen Glück, der Großteil ist jedoch auf Fleiß, unternehmerische Freude und Können zurückzuführen. Bei der Veranlagung von Vermögen verhält es sich nicht anders. Auch wenn hin und wieder jemand einen Glückstreffer landet – nachhaltig und erfolgreich ist eine Veranlagung nur dann, wenn sie professionell und langfristig ausgerichtet ist.
Grundsätzlich erhöht der Risikoeinsatz den Ertrag. Unternehmer sollten hier aber vorsichtig sein, schließlich ist ihr Beruf deutlich risikoreicher, als der eines Angestellten. Ein wesentlicher Teil des Vermögens sollte daher möglichst sicher veranlagt sein, um gegebenenfalls Risiken aus dem Berufsleben abzufangen. Konkret kann das beispielsweise bedeuten, die Aktienquote im Veranlagungsmix zurückzufahren.
Das Sicherheitsnetz hat für Selbständige Lücken
Für Arbeiter und Angestellte hat der Staat, beispielsweise für den Fall vorübergehender Arbeitslosigkeit, ein relativ gutes Sicherheitsnetz aufgebaut. Bei Selbständigen ist die Landung ungleich härter. Eine längere Krankheit, ein Unfall, der Unternehmer in ihrer beruflichen Tätigkeit einschränkt oder etwaige Haftungen, die auch das Privatvermögen und somit die Absicherung der Familie bedrohen – all das sind Eventualitäten, auf die man als Selbständiger gefasst sein muss. Selbständige müssen daher – am besten mit Unterstützung durch entsprechende Experten – das Heft in die Hand nehmen und selbst vorsorgen.
Kostenbewusstsein auch in Zeiten des Erfolgs
In den letzten Jahren fand eine Beschleunigung der wirtschaftlichen Veränderungsprozesse statt. Selbständige stehen, mehr als alle anderen, inmitten dieser Umbrüche. Oft führen äußere Faktoren, auf die man als Unternehmer wenig bis gar keinen Einfluss nehmen kann, zu heiklen Situationen. In dieser Lage helfen Reserven – und gut überschaubare Fixkosten. Lassen Sie sich daher in erfolgreichen Zeiten nicht blenden und haben Sie immer im Hinterkopf, was Sie sich längerfristig leisten können, auch dann, wenn das Geschäft aus einem nicht vorhersehbaren Grund schwächer läuft.
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Den Profis vertrauen
Finanz- und Vorsorge-Themen sind eine hochkomplexe Materie. So wie man sich als Unternehmer in seinem Fachgebiet nichts vormachen lässt, gibt es auch in Geldangelegenheiten Profis, denen man Anlageentscheidungen überantworten sollte. Denn falsche Entscheidungen sind leider schnell getroffen und können unangenehme Konsequenzen haben. Vertrauen in ausgebildete, erfahrene Experten, die unabhängig beraten und sich regelmäßig weiterbilden, zahlt sich aus. Professionell agierende Finanzberater können Selbständige vor bösen Überraschungen bewahren. Schließlich sollten Unternehmer bei der Veranlagung ihres Vermögens, das sie mit hohem Risikoeinsatz erwirtschaften, nichts dem Zufall überlassen.
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