Kein Hitzefrei bei Büroarbeit
Vor allem bei länger anhaltenden Hitzewellen staut sich die Wärme in Büros. Besonders betroffen sind Arbeitsstätten in eng bebauten Innenstädten, in denen die Hitze dann auch noch in den Gebäudewänden gespeichert wird. Aber auch Büroräume mit sehr hohen Fensterflächen oder unter dem Dach gelegene Arbeitsstätten sind im Sommer prädestiniert für starke Temperaturanstiege.
Während Bauarbeiter:innen, die im Freien tätig sind, bei sehr hohen Außentemperaturen die Arbeit niederlegen können, haben Berufstätige im Büro keinen Anspruch auf Hitzeferien – auch dann nicht, wenn die Temperaturen 30 Grad im Schatten übersteigen.
Umso wichtiger ist es, dass Arbeitgeber:innen angemessene Vorkehrungen zum Gesundheitsschutz treffen. So schreibt das Arbeitnehmer:innenschutzgesetz vor, dass unter anderem Vorrichtungen gegen Sonnenlicht an sich, aber auch gegen Wärmestrahlung verfügbar sein müssen. Denn Hitze setzt keineswegs nur Mitarbeiter:innen mit Vorerkrankungen wie beispielsweise Herzerkrankungen zu, sondern macht auch gesunden Angestellten in hohem Maße zu schaffen und kann zu erheblichen Kreislaufbeschwerden bis hin zum Hitzschlag führen.
Primärschutz mit Klimaanlagen oder Jalousien
Die in der aktuellen Arbeitsstättenverordnung § 28 für Österreich festgelegte Innentemperatur sollte in Büros bei geringer körperlicher Belastung zwischen 19 und 25 Grad liegen. Wird die Maximaltemperatur überschritten, sind Arbeitgeber:innen verpflichtet, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Sommerhitze kann beispielsweise durch eine Klimaanlage reguliert werden. Hierbei ist laut Verordnung zu berücksichtigen, dass die Mindesttemperatur nicht unterschritten wird und die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 70 Prozent liegt.
Eine Alternative zur Kühltechnik sind ausfahrbare Rollläden im Außenbereich, die nicht selten zur Standardausstattung bei Mietbüros gehören. Existieren allerdings auch keine äußeren Abschattungsanlagen, muss entsprechend auf anderem Wege für Abhilfe gesorgt werden, zum Beispiel mit Jalousien für den Innenbereich, die die Hitze daran hindern, in den Raum zu gelangen.
Weitere Vorkehrungen an heißen Tagen
Neben wärmeabweisenden Jalousien gibt es weitere Möglichkeiten, das Raumklima auf einem gesundheitlich unbedenklichen Niveau zu halten. So ist auch tägliches Durchlüften am kühleren Abend wichtig, damit die angestaute Wärme aus den Fenstern herauswehen kann und der Büroraum für den folgenden Tag schon von vornherein wieder niedriger temperiert ist. Zudem sollten ausreichend Getränke für die Belegschaft zur Verfügung stehen, um einer Dehydrierung vorzubeugen und Ventilatoren für die zusätzliche Kühlung aufgestellt werden.
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Temporäre Gleitzeitarbeitsregelungen, die beispielsweise das flexible Arbeiten am frühen Morgen oder späteren Abend ermöglichen, sowie gelockerte Bekleidungsvorschriften, tragen ebenfalls dazu bei, Hitzetage gut zu bewältigen.
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