Haben auch Sie ein Problem damit, auf fremde Menschen zuzugehen? Damit sind Sie nicht allein. Viele von uns tun sich schwer damit, oft weil sie Gedanken haben, wie: Dieser Mensch will gar nicht mir reden., Er/Sie hat ohnehin keine Zeit., Er/Sie findet mich nicht interessant., ... Kommt Ihnen das bekannt vor? Hinter solchen Gedanken steckt eine mächtige Ur-Angst: die Angst vor Ablehnung oder Liebesentzug. Das ist einer der möglichen Gründe, warum wir um jeden Preis vermeiden, aufdringlich zu sein oder dem anderen ein Gespräch aufzuzwingen – auch wenn unsere Bedenken unbegründet sind.
Es gibt nichts zu befürchten
Zunächst einmal müssen Sie sich klar machen, dass Sie weder ihr Leben noch Geld verlieren, wenn Sie ein Gespräch beginnen. Das einzige was passieren kann ist, dass jemand, den Sie bisher nicht gekannt haben, auch nach dem Gespräch nicht zu Ihrem Freundeskreis gehören wird.
Frei nach dem Motto des Buches von Martin Limbeck Keinen Kunden hab ich schon, formuliere ich gerne: Keinen Kontakt habe ich schon. Das bedeutet: Sie verlieren hier nichts, weil Sie den Kontakt ja vorher auch nicht hatten.
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Was kann schlimmstenfalls passieren?
Das Worst-Case-Szenario: Jemand will gar nicht mit Ihnen sprechen – und Sie gehen weiter zur nächsten Person und nehmen es nicht persönlich. Das ist die wichtigste Regel: Nehmen Sie es nicht persönlich! Sie wissen ja gar nicht, in welcher Stimmung diese Person ist. Vielleicht hat sich der Partner getrennt, der Vater ist gestorben, ihr wurde vor einer Stunde gekündigt ?. Wenn jemand schlecht drauf ist, den Sie nicht kennen, hat das meist nichts mit Ihnen zu tun.
Warum Sie mit dem ersten Schritt punkten können
Aus Erfahrung weiß ich: Die meisten Menschen sind – wie Sie vielleicht auch – froh, wenn Sie nicht selbst den ersten Schritt machen müssen. Suchen Sie sich einen Tisch, an dem nur eine Person steht, die auch gerade suchend in die Runde schaut. Sie fragen: Darf ich mich dazu stellen? Dann stellen Sie sich vor und beginnen mit einer der Eisbrecherfragen aus Ihrer Liste. Haben Sie mindestens fünf Fragen parat, die Sie bei jedem Anlass verwenden können.
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Was wäre tatsächlich aufdringlich?
Ich empfinde Personen als aufdringlich, die nicht merken, dass das Gespräch gerade unpassend ist oder ignorieren, dass ich gerade mit jemand anderem im Gespräch bin. Aufdringlich wirkt auch, wer immer nur selbst redet und sein gegenüber zum Zuhörer degradiert – so wird das Gespräch als einseitig und aufgezwungen empfunden. Oder Ratschläge geben – vor allem dann, wenn Sie nicht darum gebeten wurden.
Und wenn ich introvertiert oder unsicher bin?
Dann sollten Sie an ihrem Selbstbewusstsein arbeiten, denn mit dieser Ausrede kommen Sie nicht weiter. Natürlich ist auch hier kein Meister vom Himmel gefallen. Je öfter Sie sich der Situation stellen, desto mehr Selbstsicherheit werden Sie entwickeln. Können Sie sich noch erinnern, wie Sie zum ersten Mal Auto gefahren sind? Die Aufregung, die Konzentration ? und heute fahren Sie ganz selbstverständlich, ohne groß nachzudenken. Genauso ist es beim Smalltalk. Wenn Sie nicht auf Fremde zugehen oder nur mit Menschen sprechen, die Sie kennen, lernen Sie nichts dazu und werden kaum neue Kontakte knüpfen.
10 Eisbrecherfragen für einen gelungenen Start
Natürlich hängt der richtige Einstieg immer vom Kontext und der Situation ab. Schönes Wetter heute ? ist eher selten passend. Besser sind Fragen, die Ihrem Gegenüber mehr als nur ein ja oder nein entlocken. Zum Beispiel:
- Was führt Sie zu dieser Veranstaltung?
- Welchen Bezug haben Sie zum Thema?
- Welche Verbindung haben Sie zum Gastgeber?
- Haben wir uns nicht schon einmal gesehen? (Nur wenn sie die Person wirklich an jemanden erinnert und sie das Gefühl haben.)
- Waren Sie schon öfters hier?
- Was machen Sie beruflich? (Haben sie auch selbst eine gut Antwort parat!)
- Beschreiben Sie mir ihren Eindruck von ?
- Wie hat es ihnen gefallen?
- Was davon hat sie am meisten inspiriert?
- Wie lange wird dieser Trend anhalten?
Dies sind nur einige, mögliche Einstiege. Lassen Sie sich anregen und entwickeln Sie für sich passende Fragen, die zu jedem Anlass passen.
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