Schadstoffe? Fiese Viren oder Bakterien? Die Strahlung von Handys und Monitoren? Nein – die Ursachen sind meist viel banaler: Der Sauerstoffgehalt der Raumluft ist gesunken, der Kohlendioxidgehalt gestiegen. Und bekommt das Gehirn nicht reichlich Sauerstoff, will es auch nicht so recht arbeiten. Gerade in modernen Gebäuden wird der Sauerstoff bald knapp – je besser es abgedichtet ist und je mehr Personen sich im Raum aufhalten, umso rascher.
Höchste Zeit, zu lüften – aber wie?
- Manuell: Die kostengünstigste Variante heißt Stoß- oder Querlüften.
- Halbautomatisch: Eine CO2- oder Lüftungsampel zeigt erhöhte CO2-Konzentrationen in der Atemluft an und fordert Sie zum Lüften auf. Lüftungsampeln haben vor allem im Schuleinsatz gezeigt, wie schnell der Sauerstoff zur Neige gehen kann, werden aber zunehmend auch im Bürobereich eingesetzt.
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- Vollautomatisch: Ein CO2-Sensor leitet Informationen an ein Hausautomationssystem weiter, das Elektromotoren zum Öffnen und Schließen der Fenster steuert. Eine Lösung für Technikfreaks, die sich mit Steuer- und Regeltechnik auskennen.
- Lüftungsanlage: Die kontrollierte Be- und Entlüftung sorgt für wohltemperierte Frischluftzufuhr, indem sie der Abluft Wärme entzieht. In einem Passivhaus ist sie fixer Bestandteil der Haustechnik und ersetzt eine konventionelle Heizung. Diese Technik hat sich aber auch in Schulen, Büro- und Veranstaltungsgebäuden bewährt.
- Klimaanlage: Dicke Luft im vollklimatisierten Büro, und die Fenster gehen nicht auf? Dann ist der Haustechniker gefragt, die Luftaustauschrate der Klimaanlage zu erhöhen.
Raumluft: nicht zu trocken ...
Gute Raumluft soll nicht zu trockenen sein, das beugt Schnupfen oder Grippeviren vor. 40 bis 70 Prozent Luftfeuchtigkeit gelten als gesund. Vor allem schlecht eingestellte Klima- und Lüftungsanlagen führen zu trockener Luft.
- Abhilfe schaffen Pflanzen, Zimmerbrunnen oder Aquarien. Zimmerpflanzen wandeln außerdem nicht nur CO2 in Sauerstoff um, sondern bauen auch Luftschadstoffe ab.
- Weniger geeignet sind elektrische Luftbefeuchter: Bei schlechter Wartung – und wer denkt schon an den neuen Filter für den Luftbefeuchter? – verwandeln sie sich in wahre Bakterienschleudern.
... nicht zu feucht
Wenn die Luft im Büro zu feucht kann das mehrere Gründe haben:
- Irgendwo dringt Wasser ein.
- Die im Inneren entstehende Feuchtigkeit kann nicht abgeführt werden.
Geh der Sache auf den Grund. Zu hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Bildung von Schimmelpilzen – und einige Schimmelarten können üble gesundheitliche Folgen haben.
Was die Luft verpestet
Werden Raucher:nnen nach draußen verbannt, nimmt die Konzentration von Schadstoffen deutlich ab. Allerdings können auch Chemikalien wie Formaldehyd, Lösungsmittel und andere die Luftqualität beeinträchtigen.
- Büromöbel und -textilien, Farben, Lacke und Kleber können ausdampfen. Vorsicht insbesondere bei der Wahl von Teppichklebern! Auf der sicheren Seite bist du, wenn du bei der Einrichtung auf natürliche Materialien setzt.
- Drucker und Kopiergeräte können verschiedene organische Verbindungen, Ozon und Feinstaub absondern.
Hast du den Verdacht, dass Schadstoffe oder Schimmel Probleme bereiten, lass möglichst rasch entsprechende Messungen durchführen.
Frösteln bei 22 Grad?
Je kälter Wände oder Fensterflächen sind, umso unbehaglicher fühlt man sich im Raum – selbst wenn die Temperatur deutlich über 20°C liegt. Wärmedämmung und gute Wärmeschutzgläser sparen nicht nur Energie, sondern sind auch ein Wohlfühlfaktor. Auch Wand- und Fußbodenheizungen tragen durch die großflächige Wärmeabgabe zu einem behaglichen Raumklima bei.
Der Rest ist Psychologie. Bevorzugst du aktivierende Farben oder beruhigende? Willst du mit Vollholz dein Ökoimage demonstrieren, mit Glas und Metall deine Technikaffinität unterstreichen oder mit ungewöhnlicher Formensprache deine Zukunftsorientierung darstellen? Das ist Geschmackssache. Wichtig ist, eine Atmosphäre zu schaffen, in der man gerne arbeitet.
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