Zeitdruck, Schichtarbeit und festgelegte Pausenzeiten: Im Zuge der Industrialisierung wurde der Schlaf des Menschen immer mehr der (Stech-)Uhr angepasst. Das widerspricht dem menschlichen Organismus, der im Laufe eines Tages unterschiedliche Hochs und Tiefs hat. Sogar Leistungsforscher haben das schon erkannt – und rehabilitieren das gute alte Mittagsschläfchen als schicken Power Nap.
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Zwischen 13 und 16 Uhr schaltet unser Körper zurück. Es ist daher keine gute Idee, in diesem Zeitraum denkintensive Meetings zu veranstalten. Aber es ist die beste Zeit für ein Nickerchen. So kann das Gehirn sich von den Eindrücken erholen, sie sortieren und wieder Platz machen für neues.
Mittagsschlaf ist in
In Österreich ist die Begeisterung über das Mittagsschläfchen gering. Hierzulande wird durchgearbeitet, und seien die Augen noch schwer und der Kopf noch so leer. In anderen Ländern ist der Power Nap bereits in den Büros angekommen. Vor allem in Japan schätzt man die schnelle Erholung, die Spanier lieben ihre Siesta, und in den USA geben große Konzerne ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Batterien wieder aufzuladen. Unter den Schlafbefürwortern sind bekannte Namen wie Google, Nike, Pizza Hut oder Huffington Post, die für ihre Mitarbeiter eigene Ruheräume oder Schlafmöglichkeiten eingerichtet haben.
20 Minuten: der ideale Powernap
Eine Ruhepause untertags gibt neue Energie und gleicht den Schlafmangel aus, der sich zu einem echten Problem der Gegenwart entwickelt hat. Millionen Menschen in Europa schlafen zu wenig und kommen morgens nicht ausgeruht in die Arbeit. Kein Wunder, dass sie nach dem Mittagessen kaum noch die Augen offen halten können. 20 Minuten Schlaf sind völlig ausreichend, um die Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen. Länger sollte der Power Nap nicht dauern, sonst wird er zum Tiefschlaf und macht noch müder.
Im Schlaf Gelerntes verarbeiten
Wer doch länger schläft, sollte sich gleich eine ganze Stunde gönnen. In diesem Zeitraum kann das Gehirn neu Gelerntes verarbeiten. Allerdings dauert es nach so einem langen Schlaf auch etwas, bis der Körper wieder in Schwung kommt. Ein 90-minütiger Schlaf bringt am meisten Erholung, allerdings können wohl nur die wenigsten eineinhalb Stunden des Arbeitstages verschlafen.
Schlafen macht schlau und gesund
Wer auf den Mittagsschlaf besteht, lernt leichter, hat ein besseres Erinnerungsvermögen und bessere Laune. Außerdem kann ein Schäfchen unter Tags das Risiko von Bluthochdruck verringern und einem Herzinfarkt vorbeugen.
Wenn du einen Argumentationsnotstand hast und dein Schlafbedürfnis auf wenig Verständnis trifft, versuche es doch mit Namedropping: Zu den überzeugten Mittagsschläfern zählten etwa Albert Einstein, Salvador Dalí, Winston Churchill, Thomas Mann und Leonardo da Vinci.
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