Wie eine Trainerin ein Burnout abwendete - und an Lebensqualität gewann
Als die Belastung zu groß wurde, suchte die Ernährungstrainerin Sandra Nova Unterstützung und absolvierte ein Burnout-Präventionsprogramm. Die Kosten trug die SVA.



Sandra Nova ist eine tatkräftige Frau mit vielen Talenten: Neben ihrer Tätigkeit als selbständige Marketing-Beraterin hat sie eine Ausbildung zur dipl. Ernährungstrainerin und dipl. Kinderenergetikerin absolviert. Schon allein deshalb weiß sie, wie wichtig es ist, bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen, um allfälligen psychischen und physischen Abnutzungserscheinungen vorzubeugen, die intensive selbstständige Arbeit nun einmal mit sich bringt.
Zwei Standbeine
Ich habe eine klassische Ausbildung als Ernährungstrainerin und eine Alternativausbildung als Kinderenergetikerin absolviert und mich darüber hinaus eingehend mit traditioneller chinesischer Medizin (TCM) sowie Ayurveda befasst. Mein Schwerpunkt ist die Frauengesundheit und ich kann hier sozusagen das Beste aus drei Welten anbieten.
Darüberhinaus bin ich seit neun Jahren im Marketing tätig, ich bin Outsourcing-Partner für Unternehmen, die sich keine eigene Abteilung dafür leisten wollen oder können.
Arbeiten bis zur Erschöpfung
Nach Abschluss meiner gesundheitsorientierten Ausbildung und der zur dipl. Kinderenergetikerin habe ich unter dem Namen Supanova Ernährungstraining mein zweites berufliches Standbein aufgebaut. Das hat mir viel Freude gemacht und Erfüllung verschafft, ich bin von einem spannenden Projekt ins nächste geschlittert.
Doch irgendwann musste ich mir eingestehen, dass ich mich oft total erschöpft fühlte, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Und auch das Feedback meines Partners, dass ich vor lauter Arbeitseifer zusehends gereizter werde, hat mir signalisiert, dass ich etwas für mich tun sollte. Der Begriff Burnout ist damals im Raum gestanden, und ich habe mir dann überlegt, wie ich gegensteuern könnte und mich auf die Suche nach Angeboten gemacht.
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Burnout-Prävention der SVA
Ich bin dann auf das Burnout Prävention Programm der SVA aufmerksam geworden und habe mich gleich online angemeldet. Das Programm läuft über zwei Jahre: Zuerst absolviert man eine so genannte Präventionswoche in einem Hotel, mit allerlei Gesundheitstests, Vorträgen und Aktivitäten. Dann gibt es nach einem halben Jahr und danach jährlich entweder zwei oder drei viertägige Auffrischungstermine. Der lange Zeitraum, das weiß ich aus meiner Trainertätigkeit, ist für eine nachhaltige Wirkung ausgesprochen sinnvoll. Man kann aus einer Reihe von Hotels wählen, ich war im Hotel Lebensquell in Bad Zell in Oberösterreich.
Individuelles Programm
Gleich am ersten Tag hatten wir Einzelgespräche mit Coaches, Therapeuten, Ärzten und Trainern, die einem genau die richtigen Fragen stellen, um sein ganz persönliches Thema zu finden.
Bei mir hat sich gezeigt, dass ich mich selbst unter Druck setze, indem ich mir herausfordernde Deadlines setze. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird ein individuelles Programm erstellt, das dann zusätzlich zu den gemeinsamen Aktivitäten in der Gruppe im Lauf der Woche erledigt werden kann. Angenehmer Weise waren die Gruppen relativ klein, wir waren nur zu zehnt.
Willkommene Auszeit
Nachdem wir Selbstständige ohnehin kaum Urlaub nehmen – und wenn, dann nicht wirklich abschalten können – sehe ich rückblickend diese Woche als genau das: eine gelungene Auszeit. Der Tag beginnt mit Gymnastik, Chi Gong oder Meditation und einem gemeinsamen Frühstück. Und ich habe, obwohl das ja mein Fachgebiet ist, ganz bewusst auch den Termin mit dem Ernährungsberater genutzt, um meine persönlichen Essgewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. Seit dem setze ich mich mit dem Thema Brain Food intensiver auseinander, also mit Lebensmitteln, die Konzentration und Leistung steigern können.
Neben dem individuell abgestimmten Entspannungstraining gibt es gemeinsame Aktivitäten wie Aquagymnastik und Nordic Walking durch den Wald, wo man sich mit den anderen Teilnehmern austauschen kann – natürlich nicht nur über das persönliche und körperliche Befinden, sondern durchaus auch über berufliche Themen.
Über die Jahre fitter
Am Anfang des Programms haben wir auch einen Fitness-Test absolviert, weil ja die körperliche Verfassung sehr wichtig für die Stressresistenz ist. Und es war interessant zu sehen, wie sich die Fitness über's Jahr verbessert hat: Schon bei meinem zweiten Aufenthalt konnte man einen Fortschritt messen. Und demnächst fahre ich zum vierten Mal nach Bad Zell und schließe damit meine Teilnahme am dreijährigen Programm ab. Ich bin schon neugierig, wie ich jetzt abschneide.
Positive Bilanz
Zusammenfassend lässt sich sagen: Schon die erste Woche brachte eine unglaubliche Verbesserung. Vor allem die Einschlafschwierigkeiten, die mich vorher so stark belastet haben, waren so gut wie verschwunden. Ebenso die Rücken- oder Kopfschmerzen, die man ja als klassische Stresssymptome kennt. Wir haben Entspannungstechniken gelernt, die mir enorm geholfen haben, und Übungen, dich ich jetzt immer wieder zwischendurch mache, um Haltung zu bewahren.
Ach ja, und nicht unwesentlich ist, dass die Burnout-Prävention als Gesundheitsvorsorge gilt und damit Bestandteil der SVA-Versicherungsleistung ist. Man zahlt als Selbstständiger dafür also je nach Einkommenshöhe nur eine geringfügige Zuzahlung bis maximal rund 20 Euro pro Tag. Das zahlt sich allemal aus. Wenn das Wohlbefinden, die Beziehung und sogar die Gesundheit über einen längeren Zeitraum zu kurz kommen, kann man den beruflichen Erfolg ja gar nicht mehr genießen! Deshalb kann ich die Teilnahme am SVA-Präventionsprogramm jedem Selbstständigen von Herzen empfehlen.
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