So geht selbständig.

Unternehmertum ist, wenn selbst Würstelstandler Start-up-Ideen wälzen

Der Österreichische Weg besteht nicht selten darin, für jede Lösung ein Problem zu finden.

„Zum scharfen Rene“ heißt ein Würstelstand am Schwarzenbergplatz in Wien. Bekannt für seine Käsekrainer und Currywurst mit streng gehütetem Saucenrezept, versorgt Rene Kachlir seit elf Jahren täglich die in der Nähe beschäftigten Mitarbeiter der Wirtschaftskammer, des Konzerthauses und der Wiener Kaufmannschaft. Daher war es nur im ersten Moment überraschend, als mich Rene zu meinem Buch über das Silicon-Valley-Mindset kontaktierte. Er wollte mehr darüber  wissen und hatte auch einige Start-up-Ideen, die er mir pitchen wollte.

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Von seiner Idee einer Vermittlungsplattform zwischen Studenten und Auftraggebern erzählte er mir, und von den Studenten, die als Mitgründer die Plattform technisch umsetzen sollten. Es kam zu einem ersten Gespräch. Nach einer Woche meldeten sie sich zurück. Sie hätten die Idee besprochen und befürchteten, dass wegen des notwendigen Gewerbescheines für die Mitglieder die Plattform keinen Erfolg haben werde. Sie könnten deshalb leider nicht mitarbeiten.

Anders läuft es bei zwei Softwareentwicklern aus San Francisco, die im Regen in Paris kein freies Taxi finden. Als endlich eines anhält, ist es schmutzig, der Fahrer unfreundlich und der Fuhrpreis eine Unverschämtheit. Die beiden gründen Uber. Sie kümmern sich dabei gar nicht um Taxis, sondern sprechen Private an, die ihre eigenen Fahrzeuge als Fuhrdienst bereit stellen wollen. Innerhalb von wenigen Jahren stellen sie 11 Milliarden Dollar an Wagniskapital auf und lehren die Taxiindustrie das Fürchten.

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Das mindset der Unternehmer

Was unterscheidet die Uber-Gründer aus San Francisco und die von Rene angesprochenen Studenten aus Wien? Zuerst einmal nicht viel. Sie sind alle sehr talentiert und können viel. Sie haben Zugang zu denselben Technologien. Aber was sie erst erfolgreich macht ist ihr Mindset.

Die Uber-Gründer legten einfach los und lösten Probleme sobald sie auftraten. Sie hinterfragen Gesetze und Bestimmungen und sind willig, diese auch vor Gericht zu bekämpfen. Die Wiener Möchtegerngründer hingegen fokussierten sich messerscharf auf die rechtlichen und gewerblichen Probleme und Hindernisse, ohne überhaupt getestet zu haben, ob ihre Startup-Idee Anklang findet und ob diese rechtlichen Bestimmungen überhaupt schlagend werden.

Probleme für jede Lösung

Das Finden von Problemen für jede Lösung ist nur ein Element, wie wir das Pferd von hinten aufzuzäumen versuchen. Ein Unternehmer kann auch nicht alleine existieren und Erfolg haben. Die Amerikaner sagen dazu „It takes a village to raise a child.“ Genauso wie man die Unterstützung des ganzen Dorfes benötigt, um ein Kind aufzuziehen, braucht es eine ganze Stadt um einen Unternehmer oder Innovator hochzubringen.

Es zermürbt auch den motiviertesten Unternehmer in Österreich, wenn er sich unentwegt rechtfertigen muss, warum er sich das eigentlich antäte und nicht bei einem großen und angesehen Unternehmen arbeitete. In der Hierarchie der erstrebenswerten Jobs stehen immer noch die bei Großunternehmen und in der Verwaltung ganz oben. Im Silicon Valley dümpelt ein Beamtenjob irgendwo ganz unten auf der Liste, selbst ein Job bei Google oder Facebook wird schon skeptisch betrachtet, weil man es sich dann doch zu einfach mache. Gute Bezahlung, schöne Nebenleistungen – und das Leben wird sehr bequem.

Der Unternehmer – das suspekte Wesen?

Immer wieder erlebe ich, wie sich mir österreichische Start-up Gründer fast schon entschuldigend vorstellen. „Das klingt jetzt ein bisschen angeberisch, aber ich mache das ...“ Entschuldige dich nicht, dass du groß denkst und die Welt verändern willst!

Es hilft nicht, wenn jeder dem Unternehmer skeptisch gegenüber steht oder unlautere Beweggründe vermutet. Wenn man scheitert, dann haben es alle schon vorher gewusst, dass das nicht klappen kann. Wehe aber, jemand ist erfolgreich. Dann folgt Neid: Der Erfolg kann nicht auf die eigene Leistung zurückzuführen sein, sondern sicherlich auf einen Anschieber, die Freunderlwirtschaft oder das Ausbeuten der Mitarbeiter.

Während im Silicon Valley der erfolgreiche Unternehmer als Vorbild gilt, man zu verstehen versucht, wie er es geschafft hat und es selbst probiert, wird hierzulande schlecht über ihn geredet. Und schon gar nicht will man das neue Produkt oder die neue Dienstleistung ausprobieren. Man wartet doch lieber bis es fertig ist – und in der Version 23 vorliegt.

Um Unternehmertum in Österreich zu fördern, sind wir alle gefordert: Gründer, die sich mehr trauen und weniger fürchten. Menschen, die mehr von den Problemen und Sorgen von Unternehmern verstehen und sich auch die Zeit nehmen, einer Idee zuzuhören und etwas ausprobieren. Und Kammern und offizielle Stellen, die die eigenen Bestimmungen nicht als gottgegeben ansehen, sondern bereit sind, sie auch zu hinterfragen.

Die besten Ideen zur Verbesserung der Welt kommen oft von Menschen, die nicht Experten in diesem Fach waren.

Wenn wir ihn nicht unterstützen, werden wir nie erfahren, was der scharfe Rene sonst noch so geplant hat und umsetzen will, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Helfen wir wir ihm alle dabei!

Kommentare ( 1 )

  • Marios Buch "the Silicon Valley Mindset" zeigt Dynamiken auf, gibt Einblicke in ein Auch-So-Kann-Es-Gehen Mindset. Eine wunderbare Motivation! Sehr lesenwert.
    Petra Augustyn,

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