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So geht selbständig.

Duale Ausbildung adé?

Demografische Entwicklung, migratorische Veränderung und Digitalisierung erfordern ein tiefgreifendes Umdenken.

Jede Unternehmerin, jeder Unternehmer kennt es zur Genüge: Es ist sehr schwer geworden, die richtigen Mitarbeiter zu finden. Besonders betroffen ist davon die duale Ausbildung. Weltweit gelten Länder wie Deutschland, die Schweiz, aber auch Polen und Slowenien, ebenso wie Österreich. die sich dem unmittelbaren Weitergeben des betrieblichen Wissens an den Nachwuchs verschrieben haben, als vorbildlich. Kein Politiker verabsäumt es, diese hochleben zu lassen. Zuletzt konnte die Wirtschaftskammer wieder von steigenden Lehrlingszahlen berichten. Dennoch sind motivierte, engagierte, Umgangsformen und Schulwissen beherrschende Jugendliche rar geworden.

Die Herausforderungen akzeptieren

Der größere Blick verrät die eingetretene Veränderung. Als die letzten geburtenstarken Jahrgänge Anfang der 80er Jahre die Pflichtschule abschlossen, startete etwa die Hälfte – knapp 62.000 – der damals 15-Jährigen in das erste Lehrjahr. Bis heute ist nicht nur die Jahrgangskohorte – trotz Zuwanderung – um etwa 35 Prozent eingebrochen, es traten davon nur mehr etwa 34.000 (40 Prozent) eine Lehrstelle an. Diese Entwicklung muss als auffällig bewertet werden, da die Gesamtzahl der Arbeitskräfte im gleichen Zeitraum um 800.000 oder 25 Prozent auf 4,1 Mio. Erwerbstätige angestiegen ist.

Gleichzeitig verändert sich die Bevölkerungsstruktur. Mit einem Anstieg von 4 Prozent auf 18 Prozent ist der Anteil der Nicht-Österreicher stark gestiegen, während jener der Österreicher – trotz erheblicher Einbürgerungen in den 1990er und 2000er – beinahe unverändert geblieben ist. Die in den letzten Jahren viel diskutierte Aufnahme von Flüchtlingen spielt in diesem Zusammenhang mit unter 200.000 anerkannten Asylwerbern seit 1980 statistisch in der Gesamtbevölkerung eine äußerst untergeordnete Rolle.

Schließlich bricht die digitale Revolution mit aller Macht und konsequenter Tiefe in alle Verästelungen der Berufswelt ein. Wenige Arbeiten die gar kein Automatisierungspotenzial aufweisen, viele Berufe, die mittelfristig vollkommen ausgelöscht werden. Während die Babyboomer noch getrost davon ausgehen konnten, einen Beruf zu erlernen und diesen bei einem einzigen Arbeitgeber leben zu können, werden viele der heutigen Schulabsolventen aus Berufen in Pension gehen, deren Namen und Aufgaben wir noch gar nicht kennen. Alles Herausforderungen, die wir akzeptieren müssen.

Das Blut der Opfertiere

Dabei bietet das Potenzial der dualen Ausbildung, das Theoretische mit dem Haptischen zu verbinden, ein ideales Sprungbrett für den künftigen Erfolg eines jungen Menschen. Es scheint aber, dass sich die Anforderungen an die Bildungseinrichtungen immer weiter von deren Möglichkeiten entfernen, aktuelle Strukturreform hin oder her. In ihrer Not klammern sich die Schulen an Lehrpläne und bewältigen nur ungenügend die zentrale Frage, wie notwendige Fertigkeiten – Flexibilität, kritisches Denken, Kreativität etc. – verinnerlicht werden können, die eine komplexe und die laufend umbrechende Arbeitswelt erfordern.

Zog in grauer Vorzeit das Blut der Opfertiere die Menschen in seinen Bann, so steht die in roter Tinte akribisch perfektionierte Fehlerjagd dem Ausschöpfen des individuellen Potenzials gerade eines schwachen Schülers unüberwindbar im Weg. Wer sich stets nur mit seinen Schwächen auseinandersetzen muss, kann seine Talente nicht weiterentwickeln.

Der Beginn einer großartigen Karriere

Das ändert sich in dem Augenblick, wo eine Lehrstelle angetreten wird. Klar, dass aus Fehlern gelernt werden muss, dass „genügende“ Arbeit nicht ausreicht, wenn Perfektion für das Überleben des Unternehmens essentiell ist. Im Regelfall verstehen sich Lehrling, Ausbildner und „Chef“ als Team, das auf Basis der individuellen Stärken, gemeinsam Spitzenleistungen erreicht. Die duale Ausbildung, die neben dem Beherrschen des Produkts auch die unternehmerische Komponente eines Betriebes herausarbeitet, verdeutlicht automatisch deren gelebte gesellschaftliche Verpflichtung. 

Für erheblich mehr Schüler als heute, wäre die duale Ausbildung der Beginn eine großartigen Karriere. Wir wollen diese Potenziale nicht länger verlieren. Schauten sich die Schulen vom Sport mehr ab, wäre die Einzigartigkeit jedes Jugendlichen das zentrale Leitmotiv. Der Lehrer könnte dann als Coach jeden einzelnen seiner Schützlinge zu individuellen Höchstleistungen begleiten. Eine zeitgemäße Feststellung des Entwicklungsstandes erfolgte durch Dritte. Das könnte sofort umgesetzt werden. Wir müssen es nur tun.

Quelle: Statistik Austria

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