Stellen Sie sich vor, Sie haben eine kleine Webagentur. Eines Tages gewinnen Sie ein großes Projekt für die Erstellung einer Website. Sie freuen sich über diese tolle Gelegenheit und gehen hoch motiviert an die Sache heran. Nach mehreren Wochen Arbeit können Sie das Projekt finalisieren. Doch mit dem Bezahlen der Rechnung lässt sich der Kunde Zeit. Nach zwei Mahnungen wenden Sie sich an ein Inkassobüro. Von diesem erfahren Sie, dass Sie nicht das einzige Unternehmen sind, das auf sein Geld wartet.
Ein zahlungsunfähiger Kunde
Was ist passiert? Ihr Kunde hat bereits in der Vergangenheit öfters Zahlungsschwierigkeiten gehabt und konnte offene Rechnungen nicht fristgerecht bezahlen. Bereits als Sie den Auftrag annahmen, existierten nicht beglichene Forderungen von zwei weiteren Unternehme – die weiterhin offen sind. Jetzt können Sie nur noch hoffen, dass Ihr Kunde irgendwann die Rechnung bezahlt.
Wie lassen sich Zahlungsausfälle vermeiden?
Wie können Sie derartige, unangenehme Überraschungen in Zukunft vermeiden? Nun, Sie können sich im Vorfeld über das jeweilige Unternehmen und seine Bonität näher informieren. Wirtschafts- und Bonitätsinformationen gewähren Ihnen einen tieferen Einblick in die aktuelle wirtschaftliche Lage des Unternehmens. Ist Ihr Kunde bereits bei anderen Unternehmen mit seiner Zahlung in Verzug? Hat in den vergangenen Jahren keinen Gewinn erwirtschaftet? Mit Hilfe dieser Informationen können Sie das Risiko eines Zahlungsausfalls besser einschätzen und gegebenenfalls rechtzeitig Maßnahmen setzen.
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Ein breites Anwendungsspektrum
Neben dem erwähnten Beispiel, gibt es zahlreiche Anwendungsfälle, in denen Ihnen Wirtschafts- und Bonitätsinformationen behilflich sein können, etwa:
- Anbieterwechsel: Ein Gastronomiebetrieb sucht im Internet nach potentiellen alternativen Anbietern und möchte sich vorausschauend auch ein wirtschaftliches Bild der Kandidaten machen.
- Negative Referenz: Ein Textileinzelhandel wird von einem regionalen Textilhersteller beliefert, hat jedoch auf Basis einer Online-Recherche eine negative Bewertung entdeckt. Jetzt möchte er weitere Details zum Unternehmen erfahren.
- Bestandskunde: Ihr bis dato so zuverlässiger Kunde bezahlt auf einmal seine Rechnungen nicht mehr pünktlich. Sie möchten daher wissen, wie er derzeit wirtschaftlich aufgestellt ist.
Wo erhalte ich Wirtschafts- und Bonitätsinformationen?
In Österreich erhalten Sie solche Informationen bei Wirtschaftsauskunfteien. Diese greifen auf öffentlich verfügbare Quellen zurück – etwa gerichtliche Publikationen, Bilanzen, das Firmenbuch oder Gewerberegister, sowie Adressdaten.
Für Informationen zur Bonität – etwa negative Zahlungserfahrungen – arbeiten die Wirtschaftsauskunfteien mit Partnern und Betreibungsdienstleistern zusammen, die ihnen diese Informationen übermitteln.
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Was kostet so ein Bericht?
Das ist schwer zu sagen. Denn im Normalfall werden für Unternehmensberichte Pauschalpreise kalkuliert, die je nach Bedarf und Kontingent einen anderen Stückpreis ergeben.
Es gibt aber auch Online-Plattformen, die speziell für Klein- und Jungunternehmen einzelne Unternehmensberichte zu einem fixen Preis und ohne Mindestkaufvolumen anbieten.
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