Die derzeitige Situation ist nicht nur von finanziellen, sondern auch gesellschaftlichen Unsicherheiten geprägt. Unternehmer müssen sich die Frage stellen: Was bedeutet die Pandemie konkret für mein Unternehmen, meine Kunden, meine Mitarbeiter?
Klar ist: Globale Problematiken können nur im Kollektiv effizient bewältigt werden – wir alle müssen als Teamplayer in diesem Gemeinschaftsprojekt agieren.
Ich möchte Sie dazu einladen, sich mit den folgenden fünf Ansätzen auseinanderzusetzen. Sie haben sich in meiner praktischen Arbeit bewährt und können dazu beitragen, diese herausfordernden Zeiten bestmöglich zu überwinden.
1. Akzeptieren Sie unterschiedliche Bewältigungsstrategien
Menschen reagieren unterschiedlich auf Herausforderungen, weshalb Empathie und Verständnis gefragt sind.
Es treffen
- Pragmatiker,
- Ängstliche,
- Laissez-faire Typen und
- Rebellen
aufeinander.
Meinungsverschiedenheiten und potenzielle Konflikte sind daher nicht vermeidbar. Einzig durch offene Gespräche und gegenseitige Akzeptanz kann ein gemeinsamer Weg gefunden werden.
TIPP: Setzen Sie das Thema bei Teambesprechungen unbedingt auf die Agenda. Wenn sich herausstellt, dass Sie in Ihrem Mitarbeiterkreis oder bei Kunden auf Widerstand stoßen, holen Sie sich Unterstützung von externen Beratern.
2. Achten Sie auf die innere Motivation
Von außen vorgegebene Richtlinien werden kaum die Motivation der Betroffenen fördern, unter Umständen lösen Sie sogar Widerstand aus. Einschnitte in menschliches Verhalten, das lebenslang eintrainiert wurde, sorgen zunächst verständlicherweise für Verwirrung.
- Sprechen sie bewusst die intrinsische Motivation (= die von inneren Motiven kommende Motivation) an, um dennoch gemeinsam ans Ziel zu kommen.
- Begründen Sie ganz konkret: Warum soll ich mich an die adaptierten Maßnahmen des Umgangs miteinander halten, um die Pandemie einzudämmen?
- Appellieren Sie an den persönlichen Nutzen. Es liegt in unserem Interesse, wieder unbeschwert zu reisen, die Großeltern zu besuchen und Freizeitangebote nützen zu können.
Persönliche Überzeugung entsteht selbstbestimmt, motivgetrieben und freiwillig.
3. Definieren Sie klare Benimmregeln für Ihr Unternehmen
Gutes Benehmen hat nicht nur mit gutem Auftreten, sondern auch vor allem mit Achtsamkeit zu tun – in Zeiten einer Pandemie eine besonders gefragte Tugend.
Der Handschlag galt als universelles Zeichen der Wertschätzung, doch im aktuellen Kontext wird die Berührung der Hände eher als Zeichen der Missachtung der Gesundheit interpretiert.
Definieren Sie für Ihre Unternehmenskultur daher klar, dass Interaktionen auf Distanz stattzufinden haben. Der Handschlag kann etwa vorübergehend durch ein freundliches Nicken oder eine kleine Verbeugung ersetzt werden. Auch für Meetings und den Umgang mit betriebsfremden Personen sollten Sie klare Handlungsanweisungen anbieten.
TIPP: Kommunizieren Sie diese sowohl ihren Mitarbeitern als auch Kunden. Ihr Unternehmen signalisiert so Sicherheit, Vertrauen und Kompetenz.
4. Akzeptieren Sie den wissenschaftlichen Konsens
Es herrscht wissenschaftlicher Konsens darüber, dass das Tragen einer Maske zur Eindämmung des Virus beiträgt. Diese Maßnahme hat allerdings den Preis, dass die nonverbale Kommunikation dadurch stark eingeschränkt wird.
Die Mimik – insbesondere das Lächeln – müssen daher durch andere, sichtbare, Zeichen ausgeglichen werden. Achten Sie daher auf den Ausdruck der Augen, Ihre Körperhaltung und Ihre Hände. Diese geben Ihrem Gegenüber wertvolle Aufschlüsse über die Intention ihrer Aussage.
TIPP: Masken bieten nicht nur Schutz, sie können auch Modeaccessoire oder Werbefläche sein und tragen zum Unternehmensimage bei. Überlegen Sie, welche Botschaft Sie senden möchten.
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5. Appellieren Sie an die Eigenverantwortung
In einer demokratischen Gesellschaft hat selbstbestimmte Entscheidungsfindung einen hohen Stellenwert. Maßnahmen zur Eindämmung einer Pandemie werden im Gesamten besser aufgenommen, wenn die erforderlichen Verhaltensregeln nicht nur an gesetzliche Pflichten gebunden werden, sondern auch an moralische Vorstellungen appellieren.
Auch in Ihrem Unternehmen ist es also ratsam, sich an die persönliche Wertevorstellung Ihrer Mitarbeiter zu wenden, um breites Verständnis unter ihnen zu schaffen. Wenn alle das gleiche Ziel verfolgen und an einem Strang ziehen, leisten Ihr Unternehmen und Ihr Team einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung der globalen Krise.
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