Vorneweg: Gerade im Bereich der Nachhaltigkeit ist der heimische Förderungsdschungel sehr dicht. Passende Unterstützungsangebote sind nicht immer leicht zu finden. PORT41 hat lange gesucht, kann jedoch keine Garantie für die Vollständigkeit der folgenden Angaben geben. Bei größeren Umweltprojekten oder grünen Investitionen sollten sich UnternehmerInnen daher immer vorab mit den Förder- und Beratungseinrichtungen des jeweiligen Bundeslandes in Verbindung setzen.
Viele Förderungen haben ein Ablaufdatum, manche werden verlängert oder im nächsten Jahr neu aufgelegt, neue Angebote kommen dazu. Oft wird eine Einreichung vor Umsetzung der Maßnahme gefordert, manchmal aber auch erst danach. Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg gewähren sogenannte Anschlussförderungen. Das heißt, wer im Rahmen der Umweltförderung im Inland vom Bund gefördert wird, erhält zusätzliche Finanzmittel vom Bundesland.
Burgenland
Das Burgenland bietet Unternehmen Förderungen für Energie- und Umweltberatungen – jedoch nicht für alle. Ausgenommen sind unter anderem Kreditinstitute, Versicherungen und „Unternehmen in Schwierigkeiten“. Unterstützung für juristische Personen gibt es auch bei der Errichtung von Alternativenergieanlagen, nicht aber bei Photovoltaik und Stromspeichern. Beratung gibt es hier.
Kärnten
Kärnten fördert im Rahmen des Impulsprogramms Umweltfreundliche Energie thermische Solaranlagen, Holzheizungsanlagen, Fernwärme (Errichtung und Anschluss), betriebliche Photovoltaik-Eigenverbrauchsanlagen, Stromspeicher für Photovoltaikanlagen, sowie einzelne Effizienzsteigerungsmaßnahmen für bestehende Heizungsanlagen. Effizienzberatung für Betriebe gibt es unter dem Titel „ökofit Kärnten“.
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Niederösterreich
Das Ökomanagement Niederösterreich fördert Energie- und Umweltberatungen für Unternehmen mit 50 Prozent. Für Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie der Tourismus- und Freizeitwirtschaft gewährt Niederösterreich eine Anschlussförderung bei der Anschaffung von Elektroautos und Fahrzeugen mit alternativem Antrieb, im Bereich der betrieblichen Umweltförderung. Einen guten Überblick über die niederösterreichischen Unterstützungsangebote bietet der Energieförderkompass. Die Energie- und Umweltagentur Niederösterreich (enu) steht Unternehmen beratend beiseite.
Oberösterreich
Oberösterreich gewährt Anschlussfinanzierungen an Bundesförderungen und vergibt auch eine Reihe weiterer Förderungen. Im Rahmen des Marktimpulsprogramms Energie werden Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz gefördert. Der OÖ Energiesparverband bietet 75 Prozent Zuschuss für Energieberatungen, auch die Wirtschaftskammer Oberösterreich fördert bestimmte Energie- und Umweltberatungen für Unternehmen mit 50 Prozent, maximal 1.050 Euro.
Salzburg
Das Umweltservice Salzburg fördert eine Reihe von Beratungsangeboten rund um Energie, Mobilität, Abfall und Umweltschutz. Darunter findet sich auch ein Energiecheck für Klein(st)betriebe. Salzburg bietet im Rahmen der Klima- und Energiestrategie SALZBURG 2050 auch eine ergänzende Unterstützung zur Umweltförderung im Inland.
Steiermark
Die Steiermark gewährt Unternehmen derzeit lediglich einen Zuschuss für Beratungen in den Bereichen nachhaltige Unternehmensführung und (Umwelt-)Managementsysteme sowie produkt- und prozessintegrierten Umwelt- und Klimaschutz. Informationen gibt es bei der Energieberatung Steiermark, aber auch bei lokalen und regionalen Energieagenturen.
Tirol
Tirol gewährt KMU für eine Reihe von Maßnahmen in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energie 30 Prozent Zuschuss zu Bundesförderungen. Voraussetzung ist allerdings ein Gewerbeschein oder die explizite Nennung der Geschäftstätigkeit in einer Liste. Auf dieser sind vor allem touristische Einrichtungen angeführt. Auch Buchhalterinnen und Sprengmittelhändler bekommen die Förderung, für freiberufliche FotografInnen oder JournalistInnen sieht's schlecht aus.
Erste Anlaufstelle in Tirol ist ecotirol.
Vorarlberg
Auch das Land Vorarlberg stockt die Umweltförderung im Inland nochmals um 30 Prozent auf, maximal bis 10.000 Euro. Branchenmäßige Einschränkungen gibt es nicht. Einen Überblick über die Förderungen in Vorarlberg finden Sie hier, detaillierte Informationen und Beratung beim Energieinstitut Vorarlberg.
Wien
Förderungen können Wiener Unternehmen für Ökostromanlagen, stationäre Stromspeicher, Solarwärmeanlagen sowie saisonale Wärmespeicher lukrieren. Auch Planungsleistungen für die Errichtung bzw. Sanierung von Null- und Plus-Energie-Gebäuden werden in Wien gefördert. Im Rahmen von Oekobusiness Wien bietet die Bundeshauptstadt umfangreiche Beratung in den Bereichen Energie- und Ressourceneffizienz an. Speziell für „Produktionskleinbetriebe“ gibt es Unterstützung bei der Einführung vom Umweltmanagementsystemen. Aktuell weist die Förderdatenbank von Oekobusiness Wien insgesamt 123 Angebote aus. Über die Wirtschaftsagentur Wien können auch Kleinunternehmen Unterstützung bei der Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen erhalten.
Weitere Förderungen
Etliche weitere öffentliche und private Beratungseinrichtungen listet die Österreichische Energieagentur auf. Last but not least kann es auch nie schaden, sich bei Gemeinde oder Stadt über einschlägige Förderangebote zu informieren. So fördert Graz beispielsweise Fahrradabstellanlagen und umweltfreundliche Fahrzeugflotten. Wichtig ist immer, sich bei den verschiedenen Förderstellen zu erkundigen, ob die jeweiligen Bundes-, Landes- und Gemeindeförderungen kombiniert werden dürfen oder einander ausschließen.
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