Das kollektivvertragliche Gehaltsystem im Handel besteht schon sehr lange. In den letzten Jahren ist immer spürbarer geworden, dass dieses System nicht mehr zu den heutigen Anforderungen passt.
Der neue Kollektivvertrag hat ein paar Eckpfeiler, die das System grundlegend verbessern werden:
- Die Einstiegsgehälter werden angehoben, um für junge Dienstnehmer attraktiver zu werden.
- Die Gehaltskurve wird flacher, d.h. Mitarbeiter mit viel Berufserfahrung werden für die Unternehmen leistbarer.
- Das Gehaltsystem ist transparenter, die Bewertung der verschiedenen Handelsbranchen wurde vereinheitlicht.
- Mit dem neuen System kommt auch eine einheitliche Gehaltstafel für ganz Österreich.
Die Ideen hinter dem neuen Kollektivvertrag sind gut durchdacht und ermöglichen vielen Unternehmen, in Zukunft mehr Transparenz und ein einfacheres Handling des Gehaltssystems.
Was bedeutet die Umstellung für Handelsunternehmen?
Bis zum 01.01.2022 müssen alle Handelsunternehmen in die neuen Kollektivverträge umsteigen. Dieser Prozess kann einige Monate in Anspruch nehmen. Ausschlaggebend ist die Unternehmensgröße wie auch die Komplexität. Es ist also wichtig, sich zeitnah mit diesem Thema auseinanderzusetzen, auch wenn Unternehmen derzeit keinen Kopf dafür haben.
Die Zeit, die so ein umfangreiches Projekt einnimmt, darf nicht unterschätzt werden. Als spätestes Umstiegsdatum empfiehlt sich der 01.10.2021, so bleibt noch ein Puffer für Eventualitäten, die man immer einplanen muss. Wir empfehlen, einen exakten Projektplan zu erstellen. Aus Erfahrung wissen wir, dass Unternehmen – je nach Größe – drei bis sechs Monate einkalkulieren müssen
Ist es sinnvoll sich externe Unterstützung zu holen?
Die Umstellung auszulagern ist meiner Einschätzung nach für Unternehmen ab ca. 80–150 Mitarbeitern sinnvoll. Aber auch kleine Unternehmen können von Hilfe von außen profitieren – die richtige Beratung hilft, rasch ans gewünschte Ziel zu kommen. Viele kleine Firmen haben ihre Lohnverrechnung ausgelagert und damit einen kompetenten Partner, der aufschlussreiche Informationen geben kann.
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Warum kann die Umstellung so viel Zeit in Anspruch nehmen?
Bei kollektivvertraglichen Einstufungen kommt es immer wieder zu Diskussionen. Besonders mit dem Betriebsrat oder im Führungsteam kann das Thema Gehalt zu intensiven Gesprächen führen. Daher ist es wichtig, dass der Umstieg gewissenhaft, sauber und präzise durchgeführt wird. Kommunikationsschwierigkeiten können zu falschen Entscheidungen führen, die dann vielleicht böse Folgen haben, Stichwort Sozialdumping. Falls sich herausstellt, dass falsch eingestuft wurde, kann das ein Unternehmen teuer zu stehen kommen.
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